Nächtliche Schmerzen

Nächtliche Schmerzen

Nächtliche Schmerzen sind etwas Besonderes. Während es sehr einleuchtend ist, dass ein erkranktes oder verletztes Gelenk immer dann schmerzt, wenn es bewegt wird, sind nächtliche Schmerzen in Ruhe also etwas, was dieser Logik entgegensteht. Was nachts nämlich immer anders ist, wenn wir schlafen wollen, ist unsere Position: Wir liegen. Umgehend verändern sich dann die Durchblutungssituationen. Einige Venen sind viel weniger gefüllt (Beinvenen), andere sind dann erst recht gestaut (im Spinalkanal). Das bedeutet, dass die Schmerzbotenstoffe, die durch eine Erkrankung gebildet werden, bei einer venösen Stauung viel langsamer abtransportiert werden. Sie sammeln sich in der Region um die Erkrankung an und verursachen dann immer starke Schmerzen. Zu den besonderen Ursachen zählen auch gutartige Geschwulste wie das Osteoidosteom. Dieses führt an der Wirbelsäule klassischerweise zu starken nächtlichen Schmerzen, weil dieses Geschwulst viele Schmerzbotenstoffe bildet. Das Problem ist beim Osteoidosteom nicht die Behandlung (man muss diesen gutartigen Tumor unschädlich machen durch Verödung oder chirurgische Entfernung), sondern das Aufzeigen der Ursache! Die Diagnostik dauert oft Monate – sehr zum Leidwesen der Patienten, die durch den stetigen Schlafentzug ziemlich leiden. Tagsüber ist man müde, fühlt sich schlapp, hat Konzentrationsstörungen und am Arbeitsplatz ist man nicht mehr so tatkräftig, wie man sonst sein könnte.

Bei unklaren, aber klar nächtlich auftretenden Schmerzen sollte man immer auch an das Osteoidosteom denken. Die Behandlung gelingt sehr gut!